BERA-Untersuchung (Hirnstamm-Audiometrie):

Die BERA - Untersuchung (englisch Brainstem Evoked Response Audiometry, synonym FAEP für Frühe Akustisch Evozierte Potentiale) misst ähnlich einem EEG (Elektroenzephalogramm) in der Neurologie Hirnströme, die hier aufgrund akustischer Reize entstehen, welche dem Patienten über einen Kopfhörer angeboten werden.
Die Potentialableitung erfolgt über hinter den Ohren aufgeklebte Elektroden.

Beispiel einer normalen BERA-Untersuchung

Es lassen sich nach Jewett charakteristische Wellen ableiten. Diese mit Römischen Ziffern von I bis V bezeichneten Wellen lassen sich jeweils bestimmten Strukturen im Bereich des Hörnerven und der Hörbahn zuordnen. Die Auswertung dieser Wellen lässt im wesentlichen zwei Aussagen zu: Zum einen lassen sich Veränderungen im Verlaufe des Hörnerven und der Hörbahn erkennen, die Ursache einer Schwerhörigkeit oder eines Tinnitus sein können (absolutes zeitliches Auftreten der Wellen und Abstand der Wellen zueinander), zum anderen lässt sich die Hörschwelle eines Patienten recht genau bestimmen, ohne hierbei auf die Mitarbeit des Patienten angewiesen zu sein (Auftreten der Welle I bis zu welcher minimalen Lautstärke?).

Beispiel einer normalen BERA-Untersuchung

Es handelt sich bei der BERA-Untersuchung also wie auch bei den Otoakustischen Emissionen um eine objektive Hörprüfung, die neben der Funktionsdiagnostik bei Hörsturz und Tinnitus zum Ausschluss eines Akustikusneurinoms (gutartiger Tumor des Hör- bzw. Gleichgewichtsnervs mit häufig in der BERA sichtbarer Verzögerung der Absolutlatenzen der Welle V und III und Verzögerung der Interpeaklatenzen I - V und I - III) große Bedeutung in der Diagnostik kindlicher Hörstörungen (Pädaudiologie) hat.

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