Neuropathia vestibularis:
Unter einer Neuropathia Vestibularis versteht man akut einsetzenden
heftigen Drehschwindel mit Übelkeit und Erbrechen aufgrund eines
plötzlichen Ausfalls eines Gleichgewichtsorganes oder -nerven.
Der Schwindel hält ohne Therapie über mehrere Tage an und
bessert sich langsam.
Die Ursache dieser Erkrankung ist unbekannt, es scheint Parallelen zum
Hörsturz zu geben. Das Innenohr enthält neben der Hörschnecke
auch das Gleichgewichtsorgan (u.a. die sog. "Bogengänge").
Beim Hörsturz kommt es zu einem akuten Funktionsverlust im Bereich der
Hörschnecke ("Cochlea") mit akutem Hörverlust
und evtl. Ohrgeräuschen, bei der Neuropathia Vestibularis scheinen
ähnliche Vorgänge im Bereich der Bogengänge mit Auftreten
von Drehschwindel abzulaufen. Es gibt auch Mischformen, bei denen beide
Anteile des Innenohres gleichzeitig betroffen sind und entsprechend Schwindel
und Hörstörungen auftreten. Anders als bei der
Ménièreschen Erkrankung kommt es aber zu keinem wiederholten
Auftreten der Symptome.
Die Therapie der Neuropathia Vestibularis besteht in den ersten Tagen
in Bettruhe und Gabe von Medikamenten gegen Übelkeit und Erbrechen.
Sobald es die Beschwerden zulassen, sollte aber mit krankengymnastischen
Übungen zur Stabilisierung des Gleichgewichtes unter
krankengymnastischer Anleitung begonnen werden. Da als Ursache - ähnlich
wie beim Hörsturz - Durchblutungsstörungen diskutiert werden,
wird häufig auch eine durchblutungsfördernde Infusionstherapie
eingesetzt.
Siehe auch Computer-Nystagmographie und
Neurootologie.
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