Klangtherapie bei Tinnitus - Tinnicur:


Die Klangtherapie mit dem Tinnicur 3000 beruht auf der Annahme, dass der bei Hochtonabfall des Hörvermögens auftretende Tinnitus (Ohrgeräusche) ein Phänomen des sog. Organgedächtnisses darstellt, also eine "Sehnsucht nach verlorenen Tönen" ausdrückt. Dies ist etwa vergleichbar mit dem sog. „Phantomschmerz" nach Amputation einer Gliedmaße.
Um diese störenden "Geräusch-Phantom-Signale" zu reduzieren oder wieder abzubauen, wird zunächst mit dem Diagnostikteil des Tinnicur 3000 der individuelle Tinnitus des Patienten/der Patientin soweit wie möglich bestimmt. Mit den ermittelten Einstellungen werden dann dem Patienten/der Patientin bei der Therapie mit Tinnicur 3000 über CD-Player z.B. Streichquartette von Mozart o.ä., d.h. eine sehr obertonreiche Musik, über Kopfhörer eingespielt, wobei aus dieser Musik jeweils genau die spektralen Anteile, die dem individuellen Tinnitus entsprechen, mit jeweils 20 dB überhöht angeboten werden. Bei Abneigung gegen klassische Musik ist auch Unterhaltungsmusik (Pop-/Rock-Musik) geeignet, jedoch sollte darauf geachtet werden, dass auch diese Musik obertonreich und harmonisch ist.

Ziel der Therapie:
  • Reduktion des chronischen Tinnitus
  • Verbesserung der Akzeptanz
  • Veränderung des Tinnitus
  • Der Beginn der Therapie besteht aus 5 Sitzungen in der Praxis mit Tinnitusbestimmung und Gewöhnung an die individuell veränderte Musik, sowie evtl. weitere Korrekturen der Einstellungen. Nach der 5. Sitzung erhält der Patient/die Patientin eine individuell bespielte CD für den täglichen Einsatz zuhause. Nach ca. 4-6 Wochen sollte eine Neubestimmung der Kenndaten und eine Neuüberspielung auf CD stattfinden.

    Wichtig:
  • 1/2 bis 2 Stunden täglich Abhören der bearbeiteten, individuellen Musik über einen Zeitraum von 4-6 Wochen
  • Zu Beginn kann die Musik als unangenehm empfunden werden, dies ändert sich jedoch erfahrungsgemäß innerhalb der ersten Sitzungen.
  • Die Therapie sollte mindestens 6 Monate oder länger täglich durchgeführt werden.
  • Die Klangtherapie mit dem Tinnicur 3000 ist vor allem für Patienten/Patientinnen mit einem chronischen hochfrequenten Ohrgeräusch bei begleitenden Hochtonhörverlusten geeignet.
  • Lesen Sie zwei Publikationen von Herrn Priv. Doz. Dr. G. Hesse, Ärztlicher Leiter der Tinnitus-Klinik in Bad Arolsen, über die ersten Erfahrungen in der Therapie mit der Klangtherapie mit dem Tinnicur-Gerät in den 90-iger Jahren.

    Die Klangtherapie mit dem Tinnicur 3000 ist eine Wunschleistung, die von der Erstattung durch die gesetzlichen Krankenkassen ausgenommen ist. Bei Privaten Versicherungen lohnt sich eine Anfrage, ob die Kosten für die Behandlung übernommen werden. Die Kosten werden nach der derzeit gültigen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) berechnet. Über die Höhe der Kosten informieren wir Sie gerne persönlich, telefonisch oder per Email.

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