Kehlkopfkrebs-Vorsorge:
Kehlkopfkrebs zählt mit einer jährlichen Häufigkeit von 7,9 (Männer) bzw. 0,6 (Frauen) je
100000 Einwohnen in Deutschland zu den häufigen Tumoren im Kopf-Hals-Bereich. Das hauptsächliche
Erkrankungsalter liegt zwischen 35 und 60 Jahren mit Tendenz zu immer jüngerem Erkrankungsalter. Auch ein
Trend zu häufigeren Erkrankungen von Frauen ist auszumachen, was epidemiologisch am ehesten mit den veränderten
Rauchgewohnheiten des weiblichen Geschlechts in den letzten Jahren in Verbindung gebracht wird. Häufige Symptome sind
in erster Linie über länger als 3 Wochen andauernde Heiserkeit und Veränderungen der Stimme.
Auch Räusperzwang und Fremdkörpergefühl im Hals können Anzeichen sein.
Hauptrisikofaktor für die Entwicklung eines Kehlkopfkrebses ist nach wie vor das Rauchen. Weitere Risikofaktoren
sind regelmäßiger Konsum vor allem hochprozentiger Alkoholika und Einwirkung von Schadstoffen wie Asbest, Nickel
und Chrom. In den letzten Jahren wurde auch erkannt, dass der Reflux von Magensäure in den Kehlkopfbereich
(der nicht immer mit Sodbrennen verbunden, sondern häufig mit unspezifischen Symptomen wie Räusperzwang und
Fremdkörpergefühl assoziiert ist) ein erhöhtes Risiko, an Kehlkopfkrebs zu erkranken, mit sich bringt.
Zur Frühdiagnose des Kehlkopfkrebses bieten wir in unserer Praxis eine Vorsorgeuntersuchung an. Bei dieser
erfolgt neben einer Untersuchung des Mund-Rachen-Raumes vor allem eine Endoskopie des
Kehlkopfes. Mittels dieser Untersuchung sind auch kleinere Veränderungen in der Regel gut zu erkennen.
Rechtzeitig erkannt, ist Kehlkopfkrebs unter Erhalt des Kehlkopfes und der Stimme erfolgreich zu therapieren.
Die Endoskopie des Kehlkopfes erfolgt nach bedarfsweiser oberflächlicher Betäubung des Rachens mit einem Spray
zur Ausschaltung des Würgereflexes in der Regel durch den Mund und ist schmerzfrei.
Lässt sich der Würgereiz in Einzelfällen einmal nicht erfolgreich ausschalten und ist daher eine Untersuchung
durch den Mund nicht möglich, steht alternativ die Möglichkeit der flexiblen Endoskopie über die Nase zur Verfügung,
bei der es in der Regel auch bei empfindlichen Personen nicht zu Problemen mit dem Würgereflex kommt.
Die Befunde können mittels Kamera aufgenommen und digitalisiert für spätere Vergleiche archiviert werden.
Die meisten Vorsorgeuntersuchungen ergeben erfreulicherweise einen Normalbefund. In diesen Fällen sollten die Untersuchung
in halbjährlichen bis jährlichen Abständen wiederholt werden.
Bei zweifelhaften Befunden können weitere Untersuchungen erforderlich sein, die wir selbst durchführen oder veranlassen.
Jeder Raucher, aber auch jeder, der unter einem anderen der genannten Risikofaktoren leidet,
sollte mindestens einmal im Jahr seinen Kehlkopf HNO-ärztlich untersuchen lassen.
Diese Untersuchung ist als
Vorsorgeleistung nicht Bestandteil des Leistungskataloges der gesetzlichen Krankenkassen und
kann von daher nicht zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung erbracht werden.
Die Kosten werden nach der derzeit gültigen Gebührenordnung für Ärzte
(GOÄ) berechnet. Über die Höhe der Kosten informieren wir Sie gerne persönlich,
telefonisch oder per Email.
Lesen Sie auch die Patientinformation des Berufsverbandes der HNO-Ärzte über die
Kehlkopfkrebsvorsorge.
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